Eine Trolljagd ist eigentlich nichts weiter als ein aufmerksames Streifen durch die Natur. Mit selektiver Wahrnehmung, den richtigen Lichtverhältnissen und einem Blick für die notwendige Perspektive sind immer Trolle zu finden. Eigentlich geht es ja nur um das „Punkt, Punkt, Komma, Strich – Schema“ das man in Steinen, Wurzeln und Bäumen wiedererkennen kann. Den Rest macht die Phantasie. Die meisten meiner Trolle wären in der Gesamtansicht anstelle des Bildausschnittes, bei anderen Lichtverhältnissen oder aus einem anderen Blickwinkel nicht zu erkennen.
Die verwendete Fotooptik ist grundsätzlich unerheblich. Vom schlichten Fotohandy bis zur professionellen SLR-Kamera ist alles möglich. Bei den Aufnahmen ist zu bedenken, dass dreidimensionale Objekte lediglich zweidimensional wiedergegeben werden. Einige Strukturen werden dadurch betont, andere gehen zuweilen verloren. Entscheidend ist neben der eigentlichen Struktur des Objektes auch der Kontrast durch Intensität und Richtung des Lichteinfalles. Ein in der Dämmerung bei Schlaglicht mit tiefen Schatten versehenes Trollgesicht, wirkt mittags bei Dunst eventuell gar nicht mehr plastisch. Auch die Perspektive und der Bildausschnitt sind entscheidend, ob eine Struktur als Troll wahrgenommen werden kann.
Der psychologische Aspekt ist im Wesentlichen die selektive Wahrnehmung, ein Phänomen, bei dem nur bestimmte Aspekte der Umwelt wahrgenommen und andere ausgeblendet werden. Selektive Wahrnehmung beruht auf der grundlegenden Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Muster zu erkennen. Das Gehirn ist ständig auf der Suche nach Strukturen, um neue Informationen in bereits vorhandene eingliedern zu können und sucht meist unbewusst nach einem bereits bekannten Muster. Deshalb können Kleinkinder bereits Gesichter erkennen und Internetnutzer sehen in einer Folge von „Doppelpunkt, Bindestrich und Klammer zu“ ein auf der Seite liegendes, lachendes Gesicht
Siehe auch Pareidolie: https://de.wikipedia.org/wiki/Pareidolie